Spielzeit 2022/23

Das Ensemble ö! feiert in der Saison 2022/23 sein 20-jähriges Jubiläum. Nach seinen Anfängen mit Auftritten nur in Chur zählt das Ensemble heute zu den etablierten Schweizer Klangkörpern im Bereich der zeitgenössischen Musik.

Jubiläumssaison — In der Jubiläums­saison blickt das Ensemble zunächst einmal zurück und feiert dies mit Wieder­aufnahmen zweier Programme, die bei dem Publikum besonders beliebt waren: das 3. Programm als Porträt­konzert des Engländers Gwyn Pritchard sowie das 4. Programm, das die beiden Künstler Claude Vivier und Paul Celan miteinander verbindet. Diese beiden Highlights der letzten Jahre werden, leicht geändert, wieder in den Saisonplan aufgenommen.

Vor allem aber blickt das Ensemble ö! in seiner Jubiläums­saison nach vorne. Der Titel der Jubiläums­saison, in der das Ensemble mit einem neuen Erscheinungsbild des lang­jährigen Grafikstudios Herrmann Germann auftritt, lautet denn auch «Die Blumen des nächsten Frühlings». Dieser Titel, entnommen aus einem Gedicht von Paul Celan, soll auf die Zukunft hindeuten, die das Ensemble auch nach 20 intensiven Jahren vor sich hat und auf die es sich sehr freut.

Wie ein roter Faden ziehen sich Zitate von Paul Celan durch die Saison: Sie verbinden als Programmtitel alles zu einem grossen Ganzen. Diese lauten: «Städte und ihre Musik», «Fadensonnen», «Das Blau der Akeleien», «Gefangen im Jasmin» und «Wilde Rosen, süsser Wein».

Städte und ihre Musik — Das 1. Programm feiert die 3 Städte, in denen das Ensemble jeweils seine 6 Saisonprogramme aufführt: Chur, Basel und Zürich. Für jede Stadt wurde ein eigenes Programm entwickelt, das jeweils eine:n oder mehrere Komponist:innen dieser Stadt porträtiert. In Chur ist dies Gion Antoni Derungs, einer der wichtigsten Bündner Wegbereiter der neuen Musik. Zwei der hier aufgeführten Werke aus den Jahren 1970 und 1971 erfahren nun endlich ihre Uraufführung.

In Zürich ist es Burkhard Kinzler, den eine langjährige Freund­schaft mit dem Ensemble verbindet. Von ihm werden gleich drei Werke uraufgeführt und auf seinen Vorschlag hin wird auch ein Werk der Zürcherin Regina Irman gespielt, ebenfalls als Uraufführung.

In Basel schliesslich widmet sich das Programm hauptsächlich dem Komponisten und Mitbegründer der basel sinfonietta, Thomas Nidecker. Auch ihn verbindet eine lange Freundschaft mit dem Ensemble. Seine Werke werden einem der wohl bedeutendsten Basler Komponisten gegenübergestellt: Rudolf Kelterborn. So porträtiert ö! zu Beginn dieser speziellen Saison also alle seine drei «Hauptstädte» auf ganz besondere Art.